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Der Bund Naturschutz unterstützt uneingeschränkt das Vorhaben chance.natur

Statement der BN-Kreisvorsitzenden Brigitte Löffler zum Thema Wiesmet anlässlich der gemeinsamen Informationsveranstaltung mit LBV, Die Grünen, ÖDP und SPD in Gunzenhausen am 29.1.2024:

Der Bund Naturschutz unterstützt uneingeschränkt das Vorhaben chance.natur.

Das Wiesmet ist ein Lebensraum, der bisher mit vernünftigen Landwirten und entsprechenden Mäh- und Bewirtschaftungsmaßnahmen natürlich gegen Ausgleichszahlungen erhalten wird. Das ist ein Erfolg für den Artenschutz insgesamt - für artenreiche Blumenwiesen, Schmetterlinge und Insekten. Dass der Brachvogel rückläufig ist, liegt daran, dass sich in deren Lebensraum auch große Beutegreifer als Fressfeinde einfinden und den Bestand dezimieren. Doch gerade weil der Bestand weniger wird, muss hier verstärkt angesetzt werden, um noch zu retten, was zu retten ist.

Es geht nicht um Naturschutz gegen Landwirtschaft, es geht um das große Ganze: Um den Erhalt der Schöpfung. Christlich heißt hier Bewahrung des Lebensraums der Wiesenbrüter mit Hilfe der Landwirte und Jäger.

Es ist ungeheuerlich, dass sich Landrat Manuel Westphal mit wenigen lautstarken Intensivlandwirten zum Totengräber eines Projekts - eines Lebensraums - machen will, das dem Staat, also unserer Gesellschaft, mehrere Millionen an Zuschüssen wert ist, weil es einzigartig in Bayern und Deutschland ist.

Zitat des Bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber aus der Pressemitteilung vom 27.5.2020: "Die Zukunft der Wiesenbrüter steht schon seit vielen Jahren im Fokus des staatlichen Naturschutzes. Das Naturschutzgroßprojekt 'Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal' stärkt den Schutz der Wiesenbrüter in der Region. Der Schutz bedrohter Arten und unserer heimischen Natur ist eine der größten Aufgaben unserer Zeit. Wir wollen in Bayern mit gutem Vorbild vorangehen und die Artenvielfalt erhalten. Das neue Naturschutzgroßprojekt leistet dazu einen wichtigen Beitrag."

Die Mehrheit unserer Gesellschaft wünscht sich eine intakte Natur, das hat bereits das Volksbegehren "Rettet die Bienen" gezeigt. Gemessen am gesamten Haushalt des Landkreises muss uns dieser Lebensraum den geringen Eigenanteil wert sein. Das ist eine Investition in unsere Zukunft.


Besuch des Klosters Plankstetten

Die Kreisgruppe lud Mitglieder und Interessierte am 29.07.2023 zu einem Ausflug ins Kloster Plankstetten ein.

Am Vormittag gab es eine sehr interessante Führung durch das neue Gästehaus des Klosters. Die Vorteile dieser Bauweise sind eine sehr gute Wärmedämmung sowie die Nachhaltigkeit, denn alle Baustoffe kommen aus der Natur und sind unbehandelt - Holz, Stroh und Lehm - und können selbst nach einem Abriss ohne Probleme entsorgt werden.

Nach dem Mittagessen folgte eine weitere Führung durch den Klostergarten, der von nur drei Leuten bearbeitet wird. Diese versorgen das Klosterpersonal sowie den Klosterladen und einen Verkaufswagen mit Gemüse in Eigenbau.

Die weitere Zeit am Nachmittag konnte frei genutzt werden, z. B. für einen Einkauf im Bioladen, zum Kaffeetrinken im Klosterhof oder in der Klosterschänke sowie zu einem Spaziergang zum Bio-Bauernhof.


Bericht über die Jahreshauptversammlung 2023 der BN-Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen

Am Freitag, den 31.3.2023 pünktlich um 19.00 Uhr eröffnete die Vorsitzende Brigitte Löffler im Gasthaus Conrad in Alesheim die Jahreshauptversammlung. Sie begrüßte die Anwesenden und berichtete über die wesentlichen Themen.

  • Jahresbericht für das Jahr 2022

Die letzte Jahreshauptversammlung war am 6.5.2022. Zum Thema "Erneuerbare Energien im Spannungsfeld mit Natur- und Landschaftsschutz in unserem Landkreis" wurde der Referent des BN, Herrn Remy, eingeladen. Die Position der Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen war auch in der Presse am 14.4.22 Brigitte Löffler brachte sie nochmal in Erinnerung:

Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz sieht die Notwendigkeit des Umstiegs auf alternative Energien. Unser Landkreis ist ein Vorreiter und erzeugt derzeit mit überdurchschnittlich vielen Windrädern, Biogasanlagen und bisherigen PV-Anlagen mehr Strom aus „Erneuerbaren Energien“, als hier insgesamt verbraucht wird. Vom hiesigen BN wird allerdings der aktuell enorme Zuwachs bei Freiflächen-Photovoltaik, unter anderem im Hinblick auf das Landschaftsbild im Naturpark Altmühltal, sehr kritisch gesehen.

Die derzeitige Praxis, ein Investor oder Grundstücksbesitzer geht mit seinem Vorhaben auf eine Gemeinde zu und diese entscheidet dann möglichst danach, dass weder Spiegelung noch Aussicht verbaut wird, führt dazu, dass gerade die schönen, ruhigen und unbelasteten Gegenden ins Auge gefasst werden. Das widerspricht auch dem Regionalplan für die Region 8 (= unsere Region), nach dem bevorzugt innerhalb von Siedlungseinheiten geplant werden soll. „Großflächige Sonnenenergieanlagen außerhalb davon sollen nur errichtet werden, wenn dies nicht zu einer Zersiedelung oder Zerschneidung der Landschaft führt und keine erhebliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes damit verbunden ist.“

Bei uns im Naturpark Altmühltal geht es auch um die Schutzziele Erholung und Landschaftsbild.  Nachdem der Naturpark an vielen Stellen ohnehin schon durch Stein- und Sandabbau samt dazugehörigem Schwerlastverkehr, Biogasanlagen samt großflächigen Maisanbauflächen, Windrädern, Freiflächen- Photovoltaik-Anlagen sowie durch eine vielfältige, oft miteinander konkurrierende Freizeitnutzung belastet ist, muss der aktuell boomende Zuwachs bei Freiflächen-PV als nicht mehr vereinbar mit dem Schutzziel eingestuft werden.

Anders als es bei Windkraft und Biogas möglich war, sind nun bei der Photovoltaik die Siedlungs- und vor allem auch die Ballungsgebiete gefordert, die Vorreiterrolle zu übernehmen, denn der Energiebedarf der dicht besiedelten Gebiete darf nicht nur zu Lasten des ländlichen Raums gehen.

Unsere Forderung lautet deswegen: Photovoltaik auf Dächern und bereits versiegelten Flächen wie Parkplätzen muss Priorität haben vor Flächen-PV.

Wir brauchen und wollen wir die Energiewende mit Sonne und Wind statt fossilen Energien und Atomkraftwerken. Andererseits wollen wir auch unsere Landschaft bewahren und die Böden für die Ernährung unserer Bevölkerung erhalten.

Weiter berichtete sie von der Delegiertenversammlung in Memmingen am 21.5. und 22.5.2022 , an der Karl-Heinz Schork und sie teilnahmen. Themen waren: Energiewende, Umsetzung Bienenvolksbegehren - Artenschutz, Klimaschutz, Flächenschutz sowie ökologische Land- wirtschaft und in diesem Zusammenhang eine Diskussion mit der Landwirtschafts-Staatssekretärin Manuela Rottmann.

Am 30.6.2022 lud die Kreisgruppe die Krötensammler zum Essen in die Rockenstube nach Emetzheim ein. Der gemütliche Abend draußen auf der Terrasse wurde jedoch nach dem Essen durch ein Gewitter relativ schnell beendet.

Am 7. Juli 2022 bekam der BN ein Grundstück in Kaltenbuch geschenkt. Von dort hat man eine schöne Aussicht bis über den Brombachsee hinaus. Die Ortsgruppe Pleinfeld sowie Mitglieder der Kreisgruppe kümmern sich darum. Die Winterwanderung der Ortsgruppe Pleinfeld am 11.12.22 führte zu diesem Grundstück. In diesem Jahr wurde schon sanft entbuscht, Wege gemäht sowie neue Bäumchen gepflanzt.

Das Großereignis im letzten Jahr war das 100-jährige Jubiläum am Freitag, den 7.10.2022. Die Vorbereitung und die Festschrift nahmen mehrere Monate in Anspruch.

Am Nachmittag fand die Baumpflanzaktion mit dem Landesvorsitzenden Richard Mergner und dem Mittelfrankenreferenden Tom Konopka statt. Auch eine gemütliche Sitzbank um die neu gepflanzte Esskastanie (Marone) wurde fertiggestellt.

Die Marone wurde zwischenzeitlich erheblich geschädigt und verstümmelt sowie rot angesprayt, weshalb der BN auch Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt erstattete.

Im Anschuss an die Pflanzaktion fanden sich die Vertreter von Institutionen, die jeweils ein größeres Geldgeschenk zum Anlass des Jubiläums an den BN machten zu einem Phototermin ein. Ein kleiner Umtrunk beschloss den Auftakt am Nachmittag.

Die Festveranstaltung, bei der Landesvorsitzender Richard Mergner die Hauptrede hielt, fand abends im Wildbadsaal statt. Die musikalische Umrahmung zwischen den Grußwörtern und Reden gestaltete das Akkordeonorchester der Weißenburger Musikschule. Nach zahlreichen Ehrungen folgte der gemütliche Teil mit Rehgulasch und Gemüse- oder Kürbissuppe sowie verschiedenen Getränken. An Stehtischen wurde bis in den späten Abend geplaudert und auch neue Kontakte geknüpft.

Der 3. Teil des Jubiläumsprogramms fand am nächsten Tag, Samstag, den 8.10.2022 in Gunzenhausen statt. 2. Vorsitzender Prof. Dr. Erwin Hussendörfer moderierte im Anschluss an den Film „Der wilde Wald“ im Kino in Gunzenhausen eine Diskussion mit dem Hauptdarsteller des Films, der in Vertretung der Filmemacherin, Lisa Eder, kam.

Zur Klage gegen die Steinbrucherweiterung des Schotter- und Steinwerks Weißenburg erläutert die Vorsitzende:

Das Steinabbaugebiet des Schotter- und Steinwerks Weißenburg umfasst bereits heute ca. 70 ha. Eine Erweiterung um 35 ha wurde beim 

Landratsamt beantragt und genehmigt unter der aufschiebenden Bedingung, dass eine wasserrechtliche Erlaubnis erteilt werde.

Der Landesverband des BN kam den Wunsch der Kreisgruppe nach einer Klage gegen diese Genehmigung nach und hat am 30.9.2022 Klage gegen diese Genehmigung eingereicht. Momentaner Sachstand: Das Klageverfahren ruht bis zur Entscheidung im Wasserrechtsverfahren. Mit dem Landesverband und den vertretenden Rechtsanwälten besteht der Konsens, dass eine Klage nötigenfalls auch gegen eine wasserrechtliche Genehmigung erfolgen wird.

Eine Pressefahrt zum Steinbruch mit der Information über die Klage und Klagebegründung fand am Montag, den 19.12.2022 kurz vor Weihnachten um 10.00 Uhr mit dem Landesvorsitzenden Richard Mergner und dem Mittelfrankenreferenten Tom Konopka statt. In der Frankenschau des Bayerischen Rundfunks und im Weißenburger Tagblatt wurde anschließend berichtet.

Trockenheit, Staub und Hitze belasten die Umgebung schon heute. Die Randbäume rund um den Steinbruch sterben ab – wie die trockenen Baumkronen beweisen. Die Aufnahme und Speicherung von Regenwasser fehlt im nicht mehr vorhandenen Waldboden. Der bestehende Steinbruchbetrieb und erst recht die Erweiterung mit der erneuten Abholzung von 35 ha kühlenden und sauerstofferzeugenden Wald und dem weiteren Steinabbau führen zur Unbrauchbarkeit der Steinriegelquelle über viele Jahre hinweg. Schon jetzt führt die Quelle häufig getrübtes Wasser, das auf den Steinabbau zurückzuführen ist.

Damit die Steinriegelquelle auch in Zukunft wieder für Trinkwassergewinnung herangezogen werden kann, fordert Vorsitzende Brigitte Löffler die Beendigung des Steinabbaus im Einzugsgebiet der Steinriegelquelle.

"Die Stadt Weißenburg sollte dem BN dankbar sein, denn wir streiten hier für die Daseinsvorsorge hinsichtlich des Trinkwassers für die Weißenburger Bürger, was die eigentliche Aufgabe der Stadt wäre", ergänzt sie.

Wie sensibel das Ökosystem im karstigen Jura ist, habe die Verschmutzung der Quellen des Schambachs im Oktober und November 2021 über mehrere Wochen hin gezeigt.  "An allen Quellen war ein stark muffig-fauliger, stinkender Güllegeruch präsent. Dieser Geruch war an der Steinriegelquelle am stärksten" stellte das Wasserwirtschaftsamt fest.  Aufgrund des Fischsterbens in Suffersheim erfolgten Wasserprobenentnahmen, deren mikroskopische Analyse ergab, dass die starke Verunreinigung der Quellen durch abbaubare, organische Substanzen entstand. Die vorkommenden Bakterien wiesen "auf niedrige Sauerstoff- und hohe Ammonium-Konzentrationen hin."

Damit so etwas nicht wieder passiert und das Grundwasser der Steinriegelquelle wieder für die Trinkwassergewinnung herangezogen werden kann, fordert die BN-Kreisgruppe, dass eine Vergrößerung des bisherigen Wasserschutzgebietes. Selbst die gegnerische Anwaltskanzlei schreibt in der Klageerwiderung vom 28.2.2023: „Die geologische Situation und Größe des Einzugsgebiets von ca. 10 km² machen die Steinriegelquelle anfällig für Schadstoff- und Trübungseinträge.“

Des Weiteren informierten sich Richard Mergner und Tom Konopka sowie Günter Leikamm und Brigitte Löffler bei Vertretern der Ellinger Bürgerinitiative gegen das Bauvorhaben von Hetzner Online am Karlshof. Die Server-Halle soll 15 ha Fläche benötigen und 13 m hoch werden und das oben auf dem Plateau. Brigitte Löffler bezeichnete diese als einen weithin sichtbaren Schandfleck mit weiteren Solarfreiflächenanlagen von 35 ha, als ob nicht schon genug dieser Anlagen in der Nähe wären: In Ottmarsfeld, in Ellingen Nähe der Bahnlinie, in Stopfenheim und Fiegenstall. Auch hier in Ellingen ginge es dem Gemeinderat bzw. dem Bürgermeister hauptsächlich um die Gewerbesteuereinnahmen, gleiches gelte für Weißenburg bezüglich des Schotter- und Steinwerks und Treuchtlingen bezüglich Altmühltaler - die Daseinsvorsorge und Resourcen- schonung stehen hinten an bzw. werden ausgeblendet angesichts des monetären Vorteils.

Zu den Themen in Treuchtlingen erläutert die Vorsitzende:

Nachdem sich die Kreisgruppe im Vorjahr mit dem gigantischen Straßenbauvolumen der Ortsumgehung Dietfurt beschäftigte und den Bewertungskatalog des Straßenbauamts durchgearbeitet hatte, unterließ sie hier weitere Aktivitäten angesichts der Bevölkerung, die eine Ortsumgehung dringend will. Im Bericht anlässlich der Bürgerversammlung im Weißenburger Tagblatt am 25.3.2023 zitiert den Bund Naturschutz, der den hohen Flächenverbrauch im vorherigen Entwurf kritisiert hatte. Beim nördlichen Anschluss wird nun umgeplant – Kreisverkehr statt Brückenbauwerk mit Anschlüssen – spart 2,4 ha. Es stelle sich jetzt die Frage, warum bei der südlichen Auffahrt dann kein Kreisverkehr möglich sein soll. Der würde wieder einige Hektar sparen. Der Dietfurter Ortssprecher Hubert Stanka meinte, dass der BN mit dem Festhalten am Ortstunnel diese Umgehung verhindern will, weil diese aufgrund der unterbrochenen Grundwasserströme nicht realisierbar sei. Bei der vom BN bevorzugten Variante 

des Ortstunnels wäre der Flächenverbrauch nur die Hälfte der benötigten Fläche wie für den Dattelbergtunnel.

Wer sich die Überflugsimulation der Trasse anschaut - sie sei noch nicht geändert - mit kreuzungsfreiem Ausbau im Süden an der Eisenbahnunterführung und im Norden bei der Zufahrt nach Osterdorf, wird feststellen, dass das erklärte Staatsziel, den Flächenverbrauch zu reduzieren, nur ein Lippenbekenntnis ist, solange nicht Freistaat und Kommunen an diesem Ziel gemeinsam arbeiten. Ob die Dietfurter letztlich nach dem Bau der Umgehung zufriedener sind, stellte die Vorsitzende Brigitte Löffler in Frage, denn der Verkehr würde in Zukunft nicht mehr so laut und schadstoffintensiv sein. Der Umbau in der Landschaft und die damit einhergehende Verschandelung der Landschaft mit Straßen wird hingegen bleiben.

Ein weiteres Thema im Treuchtlinger Bereich ist der geplante Neubau eines Schlepplifts im Heumöderntal für Down Hill-Fahrer und Mountainbiker auf einer neuen Trasse mitten im Wald. Dieser wird von einer sehr engagierten Bürgerinitiative sowie unserer Kreisgruppe abgelehnt. Die BN-Kreisgruppe hat sich offiziell der Petition einer Treuchtlinger Bürgerin angeschlossen. Das Petitionsergebnis:

Am 16.2.2023 hat der Umweltausschuss die Petition mit einer "Würdigung" beschlossen. Im Ausschuss wurde folgender Text beschlossen:

„Wir sehen die Anliegen der Petent*innen als berechtigt an. (...)

Würdigung, mit der Maßgabe, dass den Anliegen der Petent*innen möglichst nachzukommen ist, insbesondere keine neue Schneise in den Hangbereich geschlagen werden sollte und mit der Maßgabe, 

dass uns über den weiteren Verfahrensgang und nochmaligen ausführlichen Einbezug aller Beteiligten hier im Umweltausschuss berichtet wird.“

Also Würdigung unter den genannten beiden Maßgaben - möglichst keine neue Schneise und weiterer Bericht im Ausschuss zum Verfahrensgang mit Einbezug aller Beteiligten.

Es ist zu hoffen, dass sich das Landratsamt nicht über das Votum des Landtags-Ausschusses hinwegsetzt.

"Angesichts der Probebohrungen für Altmühltaler Mineralwasser in einer höheren Tiefengrundwasser-Schicht, der Eisensandsteinschicht, und dem Verkauf von Altmühlaler an Aldi", so die Kreisgruppenvorsitzende, "tritt in Treuchtlingen das mittlerweile bayern- und deutschlandweite Problem der sinkenden Grundwasserstände aufgrund der letztjährigen Trockenheiten inmitten des Klimawandels besonders zu Tage sowie der Versuch von Großkonzernen, sich das begehrte Gut zu sichern."

Altmühltaler wolle nunmehr nur noch seine bestehenden Fördermengen sichern. Zur Erinnerung: Noch vor ein paar Jahren war die Absicht da, die Wassermengen zu erhöhen, was letztlich durch die massiven Bürgerproteste und das Umweltministerium verhindert wurde. Ein seitenweises Gutachten des WWA erörterte damals die Probleme durch die Wassermehrentnahme, dennoch kam es zur politisch gewollten Befürwortung dieser Mehrentnahme. Die Bürgermeisterin Dr. Becker verlässt sich auch im aktuellen Fall – wie sie kürzlich in einem SAT.1-Interview sagte – auf  die staatlichen Behörden.

Besonders problematisch war noch vor ein paar Tagen der Wille der Landtags-CSU und der freien Wähler, die Schutzstandards des Grund- und Tiefenwassers aufweichen zu wollen zugunsten von kommerziellen Interessen. Konkret sahen die Pläne vor, dass das Grundwasser nicht länger „bevorzugt“, sondern nur noch „insbesondere“ der Trinkwasserversorgung dienen sollte, das Tiefengrundwasser nicht mehr explizit vor Rohstoffabbau geschützt werde und dass ein dauerhafter Schutz von Wasserschutzgebieten nicht mehr gewährleistet werde. Aufgrund von massenhaften Protesten der kommunalen Wasserversorger rudere nun Ministerpräsident Söder höchstpersönlich zurück.

"Aber alleine schon der Wille der regierenden Politiker zur Kommerzialisierung unseres raren Trinkwassers in der jetzigen Zeit der sinkenden Grundwasserspeicher sollte bei uns die Alarmglocken bimmeln lassen", meinte Brigitte Löffler. Zusammen mit der Politik vor Ort sei das eine machtvolle Gesellschaft, die nicht zum Wohl des Bürgers und der Daseinsvorsorge handele. Von der Bürgermeisterin bis zum Landrat werde aktuell versucht die Wasserentnahme zugunsten von ALDI zu erhalten, nicht zuletzt wegen der Gewerbesteuereinnahmen. Wegen dieser brisanten Thematik wurde auch der heutige Vortrag mit Erhard Bendig zum Thema Wasser gewählt.

Nachdem die Situation der laufenden Krötensammlungen besprochen wurde, erfolgte der Kassenbericht, der Bericht des Revisors und die Entlastung des Vorstands sowie die Nachwahl des Beisitzers für die Ortsgruppe Weißenburg nach dem Rücktritt von Günther Leikamm. Als neuer Beisitzer für die Ortsgruppe Weißenburg wurde Felix Goldhorn gewählt, der auch dem neugewählten Vorstand der Ortsgruppe Weißenburg angehört.

Nach verschiedenen Anregungen seitens der Mitglieder und der Bekanntgabe von Terminen und anstehenden Themen lud nach einer kurzen Pause Erhard Bendig ein zu seinem sehr aktuellen und interessanten Vortrag Wassersituation im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen - warum wir ein neues Bewußtsein bezüglich des Umgangs mit Wasser brauchen!


Wassersituation im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Warum wir ein neues Bewusstsein  bezüglich des Umgangs mit Wasser brauchen.

Vortrag (Link öffnet in neuem Fenster) von Erhard Bendig am 05.09.2022


Aussaat-Aktion von Ferdinand-von-Wissel-Eichen

Erhaltung der Ferdinand-von-Wissel-Eichen aus dem Laubenbuch

Mit den ersten warmen Frühlingstagen beginnt ein neues grünes Jahr im Wald. Die Bäume treiben aus, am Waldboden sprießen Gräser und Blütenpflanzen und wie oft unbemerkt die Keimlinge der Bäume. Nicht immer gelingt die natürliche Waldverjüngung problemlos, so dass seit Jahrhunderten die Menschen auch die Früchte der Waldbäume im Herbst sammeln und im Frühjahr wieder aussähen. Meist geschieht dies in größeren Baumschulen, in diesem Jahr aber auch in einem kleinen Beet und in speziellen Saattöpfen im Stadtwald Weißenburg.

Im Herbst 2022 wurden anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Bund Naturschutzes im Landkreis unter alten Eichen im Laubenbuch bei Rothestein Eicheln gesammelt und eingelagert. Die uralten Eichen im Laubenbuch sind Zeitzeugen historischer Waldbewirtschaftung, der sogenannten Mittelwaldwirtschaft. Diese Waldnutzung kombinierte die Gewinnung von Brennholz, von Bau- und Möbelholz und ganz besonders die Nutzung der Eicheln. Diese dienten zur Mast der Schweine, die ab Herbst in den Wald getrieben wurden, um Dank der fetthaltigen Eicheln besonders dick zu werden und beste Schinken zu geben. Der Begriff „Mastjahr“ kennzeichnet heute noch die Jahre in denen die Waldbäume besonders viele Früchte entwickeln. Das Fleisch und besonders die Schinken der Eichel-Schweine sind heute sehr selten und meist nur noch in Feinkostgeschäften käuflich.

Die meisten Eichen im Laubenbuch sind sehr alt und produzieren immer weniger Früchte. Die riesigen Kronen der Eichen bilden zusammen mit den Hainbuchen im Laubenbuch ein dichtes Kronendach. Dort wo Licht auf den Waldboden fällt, hat sich die Seegrassegge ausgebreitet, die in früheren Zeiten getrocknet zur Füllung von Sofas und Sesseln verwendet wurde. Die kleinen Eichenkeimlinge haben gegen diese Konkurrenz kaum eine Chance, so dass man junge Eichen fast nur in umliegenden Bereichen findet, wo der Eichelhäher die Eicheln durch „Hähersaat“ verbreitet hat. In einer Aussaataktion des Städtischen Forstamtes, der BN Kreisgruppe und dem Waldkindergarten wird jetzt diese Hähersaat nachgeahmt: Ein Teil der gesammelten Eicheln wird in spezielle Saattöpfe gesät und später werden diese in den Wald gepflanzt. Bis dahin können die Kinder ihren Saaterfolg beobachten. Das übrige Saatgut wird in ein vorbereitetes Saatbeet gesät und die Setzlinge dann ab Herbst im Stadtwald verpflanzt.

Mit dieser Aktion möchten die Beteiligten nicht nur die Bedeutung der Eiche als Hoffnungsträgerin im Klimawandel unterstreichen, sondern ganz besonders die Bedeutung des Naturschutzgebietes Laubenbuch würdigen. Die alten Eichen und Hainbuchen im Laubenbuch mit ihrem hohen Alt- und Totholzanteil sind ein wertvoller Lebensraum für viele Lebewesen, vor allem gefährdete Vogel- und Käferarten. Aber auch Eichen und Hainbuchen sind vergänglich und daher muss für ihren Nachwuchs gesorgt werden. Gleichzeitig erinnert der Laubenbucher Wald an die Geschichte des Naturschutzes in Weißenburg und Umgebung: eine Gruppe besonders dicker und alter Eichen tragen den Namen „Ferdinand von Wissel Eichen“. Ferdinand von Wissel hat vor hundert Jahren die erste Gruppe des Bund Naturschutzes Bayern in Weißenburg gegründet. Von Wissel war auch im Jahr 1950 Mitbegründer des Deutschen Naturschutzringes, dem Dachverband von fast 100 für den Naturschutz aktiven Verbänden und Organisationen in Deutschland.


100 Jahre BUND Naturschutz im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Die Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen vom BUND Naturschutz feierte sein 100 jähriges Bestehen.
Zur Festschrift gelangen Sie, indem Sie auf die Überschrift oder auf das nebenliegende Bild klicken.


Klimakrise bewältigen

Vortrag von Michael Remy, Referent für Energie und Klima beim BUND Naturschutz in Bayern anläßlich der Jahreshauptversammlung 2022 der BN Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen (Überschrift oder Bild anklicken)