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Ortsgruppe Weissenburg

Ortsgruppe Weißenburg

gleichberechtigte Vorsitzende:
Petra Steinhöfer (Tel: 01515 2130060, eMail: petra.steinhoefer@gmail.com)
Victor Rother (Tel: 0176 82168859, eMail: victor.rother@gmail.com)

Kassiererin:
Renate Hübner (eMail: huebner.renate@nefkom.net)

Beisitzer:
Felix Goldhorn (eMail: goldhorn1808felix@gmail.com)
Günter Leikam (eMail: guleika@web.de)


Pressemitteilung: Die Wülzburg aus Sicht des Bund Naturschutz

Die Weißenburger Ortsgruppe des Bund Naturschutz hat sich auf ihrer letzten Sitzung sowie bei einer Begehung intensiv mit naturschutzfachlichen Überlegungen zur Wülzburg und dem gegenwärtigen Bild der Festung aus Sicht des Arten- und Umweltschutzes befasst.

Nach mehreren Hinweisen aus der Bürgerschaft wurden die erst kürzlich stattgefundenen Baumfällungen in einem unmittelbar angrenzenden Waldstreifen der Wülzburg thematisiert. Diese haben wohl zum Hintergrund, dass weiterhin sukzessiv Bäume entnommen werden sollen, um damit ein vermeintlich „Historisches Bild“ der Wülzburg wiederherzustellen und den Umgriff „parkähnlich“ zu gestalten.

Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz lehnt weitere, nicht zwingend notwendige Baumfällungen in diesem Bereich an der Wülzburg ab. „Die Entnahme der rund 20 Bäume an diesem sonnenexponierten Süd- und Osthang führt bereits jetzt zu einer erhöhten Sturmgefährdung der noch vorhandenen. Der Hang besteht überwiegend aus einem Geröllfeld mit Busch- und Brombeerbewuchs, der nach weiteren Fällungen sicherlich nicht den Charakter eines Parks hätte. Der Erhalt von Bäumen hat aus unserer Sicht Priorität vor ästhetischen Gesichtspunkten, was das Bild der Wülzburg betrifft“, so der Bund Naturschutz in seiner Pressemitteilung.

Teile der steil abfallenden Freiflächen, sogenannte Glacis, die vor über 10 Jahren wiederhergestellt wurden, werden durch Schafbeweidung gepflegt. Der immer wieder neu auflaufende Gehölzaufwuchs wird durch Ehrenamtliche der „Freiwilligen-Gruppe-Wülzburg“ und mit Unterstützung des städtischen Bauhofes entfernt. Dies geschieht im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes und der Stadt. An einem dieser beweideten Hänge findet sich die in Deutschland gefährdete Donau-Mehlbeere, die an der Wülzburg ihren nordwestlichsten Verbreitungspunkt hat. Diese Flächen haben durch die Landschaftspflegemaßnahmen an ökologischen Wert gewonnen und bieten nun auch Platz für Arten, die infolge von konventioneller Landwirtschaft und Flächenverbrauch nur noch an wenigen Standorten einen geeigneten Lebensraum finden. So konnte dort im letzten Jahr die Raupe des Wolfsmilchschwärmers
nachgewiesen werden. Der Nachtfalter steht auf der Roten Liste und gilt in ganz Deutschland als gefährdet.

Die Ortsgruppe begrüßt in diesem Zusammenhang auch die Entscheidung der Stadt, den größten Teil des Jahres auf die nächtliche Illuminierung der Wülzburg und weiterer städtischer Gebäude zu verzichten, um so überflüssige Lichtverschmutzung zu vermeiden, Energie einzusparen und Fledermäuse sowie nachtaktive Insekten nicht zu beeinträchtigen. Bekanntlich beherbergt die Festung Wülzburg bayernweit bedeutsame Fledermausbestände. Der Bund Naturschutz würdigt die Anstrengungen der Stadt zum Erhalt und Ausbau dieses wichtigen Winterquartiers.

Als Nahrungsgrundlage für Fledermäuse, wie für weitere Arten wie die Kolonie Mauersegler, welche an den Festungsmauern nistet, dienen Insekten. Diese benötigen blütenreiche Wiesen und Säume, die nur selten gemäht und bei denen das Mähgut nach der Mahd entfernt wird, um so eine Düngung der Flächen zu verhindern und magere Standorte zu schaffen. Auf diese Weise entstehen ökologisch wertvolle Flächen mit hoher Artenvielfalt. Die aktuelle Praxis auf der Wülzburg erfolgt zum größten Teil nicht nach diesen ökologischen Gesichtspunkten. „Es sollten in
jedem Fall die Flächen, die das ganze Jahre über nicht von Besucherinnen und Besuchern der Wülzburg betreten werden, nur noch maximal zwei Mal im Jahr gemäht werden. Für die Flächen am gedeckten Weg innerhalb des Geländers gibt es die Zusage, dass dort nur einmalig im Herbst gemäht wird. Dies sollte erst ab 1. Oktober geschehen. Auch auf anderen Flächen wäre ein veränderter Mährhythmus möglich und aus Sicht des Naturschutzes wichtig.“, so der BN.

Der Bund Naturschutz beklagt in seiner Pressemitteilung zudem, dass im letzten Jahr durch Bauarbeiten an den Festungsmauern, die über Fördergelder und Mittel der Stadt Weißenburg geschaffenen Blühflächen im Festungsgraben beschädigt worden sind. So wurde Baumaterial und Baufahrzeuge auf den betreffenden Flächen abgestellt und Hinweisschilder und Absperrungen missachtet. Der BN wünscht sich hier zukünftig mehr Rücksichtnahme.

Wenn es nach der Weißenburger Ortsgruppe geht, sollten Besucherinnen und Besucher nicht nur über die Historie der Wülzburg aufgeklärt werden, sondern auch zur entstandenen Biodiversität des Ortes. Hinweistafeln könnten zudem für eine höhere Akzeptanz von ungemähten Flächen führen. „Die Wülzburg beherbergt bereits jetzt eine große Artenvielfalt. Diese Vielfalt sollten wir durch entsprechende Maßnahmen erhalten, entsprechend fördern und die Menschen daran teilhaben lassen.“, heißt es abschließend.

Weißenburg, 24. Mai 2023


Neuwahlen beim Weißenburger Bund Naturschutz

Weißenburg – In der ersten Jahreshauptversammlung nach einer Corona-bedingten
Pause stellte sich die Ortsgruppe des Weißenburger Bund Naturschutz mit einer
Doppelspitze aus Petra Steinhöfer und Victor Rother neu auf und informierte seine
Mitglieder über aktuelle Aktivitäten.
Mit einfachsten Mitteln begannen in den 70er-Jahren Weißenburger BN-Mitglieder damit,
Amphibien vor dem Verkehrstot zu bewahren, erläuterte Karl Schmidt zu Beginn der
Versammlung. Er war einer der Ersten, die mit Warnweste und Eimer auch nachts an den
Straßen unterwegs waren, und seit 1986 für die Organisation der Amphibienrettung an der
Eichstätter Landstraße und im Schambachtal zwischen Flemmühle und Hammermühle
verantwortlich. Nun zog er sich aus gesundheitlichen Gründen zurück und übergab die
Organisation wieder an Wolfgang Federschmidt, der Karl Schmidt für sein
jahrzehntelanges Engagement dankte. Federschmidt hatte 1977 den ersten Krötenzaun
im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen entlang der Bundesstraße 13 organisiert. Seit
wenigen Tagen sind die Amphiebenschützer:innen wieder unterwegs, um Kröten und Co.
eine sichere Überquerung der Straße zu ermöglichen und die Anzahl an geretteten Tieren
zu erfassen.
Während es bislang recht stabile Bestände von Erdkröten an den beiden Standorten gibt,
finden sich Molche und Frösche kaum noch. Der Verlust an Lebensräumen durch den
fortschreitenden Flächenverbrauch, Klimawandel und die intensive Landwirtschaft macht
auch diesen Arten das Überleben schwer. Der BN bittet Autofahrerinnen und Autofahrer an
den Schutzzäunen um erhöhte Vorsicht und Rücksichtnahme. Insbesondere in den
Morgen- und Abendstunden, wenn Freiwillige dort unterwegs sind. Wer gerne selbst bei
der jährlichen Amphibienrettung helfen möchte, ist herzlich willkommen und kann sich laut
BN unter der eMail bnkgwug@t-online.de melden.
Auf der Versammlung berichtete Werner Kojan von dem erst kürzlich stattgefunden
Baumschnittkurs an der BN-Streuobstwiese in Weimersheim, welcher erneut gemeinsam
mit dem Obst- und Gartenbauverein organisiert worden war und auf gute Resonanz stieß.
Auf der Streuobstwiese stehen über 120 alte Birn- und Apfelbäume, welche vom Bund
Naturschutz erhalten und gepflegt werden.
Bei den anstehenden Wahlen wurden jeweils mit großer Mehrheit Petra Steinhöfer und
Victor Rother als gleichberechtigte Vorsitzende der Ortsgruppe gewählt.
Wiedergewählt im Amt der Kassiererin wurde Renate Hübner. Als Beisitzer des Vorstandes
wurden Felix Goldhorn und Günther Leikamm gewählt.
Günther Leikamm, der nicht erneut für den Vorsitz kandidierte, führte die Ortsgruppe seit
drei Jahren und soll nun die neu gewählten mit seiner Erfahrung unterstützen. Sein
Stellvertreter Gernot Römhild, der seit mehr als 10 Jahren dieses Amt begleitete, zog sich
ebenfalls aus dem Vorstand zurück. Für deren großen Einsatz im Verband erfuhren die
beiden BN-ler viel Dank vonseiten der anwesenden Mitglieder.
Der neue Vorstand will sich um eine stärkere Einbindung seiner Mitglieder bemühen und
sieht sich in Zeiten von Klimakrise und Artensterben mehr denn je gebraucht, als eine
starke und konsequente Stimme für den Natur- und Umweltschutz.
Die Weißenburger Ortsgruppe trifft sich das nächste Mal am Montag, 17. April 2023, um
19.00 Uhr im Brandenburger Hof, Niederhofener Str. 18.


Rückblick

Die Ortsgruppe Weißenburg feierte 2017 ihr 30jähriges Bestehen.